Wort zum Tag vom
Dienstag, dem 25.01.11
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Du brauchst eine Berührung

Thomas Gebhardt

Markus 8:22-26
Und er kommt nach Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, dass er ihn anrühre. Und er fasste den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorfe hinaus; und als er in seine Augen gespützt hatte, legte er ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. Und aufblickend sprach er: Ich sehe die Menschen, denn ich gewahre solche, die wie Bäume umherwandeln. Dann legte er wiederum die Hände auf seine Augen, und er sah deutlich, und er war wiederhergestellt und sah alles klar. Und er schickte ihn nach seinem Hause und sprach: Geh nicht in das Dorf,...

Es gibt Dinge, die müssen sofort erledigt werden,

ein Aussätziger (ein Bild für den Sünder) muss sofort gereinigt werden, seine Krankheit ist gefährlich und ansteckend. Man kann einen Aussätzigen nicht unter die Leute lassen, wenn er auch nur eine Spur des Aussatzes hat.

Ein Besessener (ein Bild für einen vom Teufel gefangenen) muss sofort befreit werden, er ist eine Gefahr für die Umwelt. Mit seiner großen zerstörerischen Kraft schadet er sich selbst und anderen.

In unserem heutigen Text hat es dem Herrn Jesus gefallen die Blindheit allmählich zu heilen.

Geistlich gesehen muss dein Wille sofort verändert werden, aber der Verstand kann allmälich erleuchtet werden.

Ein steinernes Herz kann unmöglich allmählich erweicht werden, sondern muss augenblicklich durch ein Wunder Gottes in ein Fleischernes verwandelt werden. Der Verstand aber wird allmählich mit den Wahrheiten des Wortes Gottes konfrontiert und erfährt so fortschreitend die ganze Wahrheit.

Der Blinde
Durch seine Blindheit war er so wie die meisten Christen heute. Er war nicht gefährlich wie ein Besessener, der tobt und rast. Er war nicht ansteckend wie ein Aussätziger der allein schon durch seine Gegenwart eine Gefahr ist. Dieser Blinde war völlig harmlos. Er hatte nicht den Wunsch andere zu verletzen, er erregte auch keine Furcht bei den Leuten, denen er begegnete, sondern eher Mitleid.

Geistlich gesehen sind diese für geistliche Dinge blinden beliebt, sie geben kein schlechtes Beispiel, schaden uns nicht und sind nicht gefährlich.

Ihr Lieben, sie sind nicht taub, und auch nicht stumm. In gewisser Weise können sie das Evangelium hören und sogar über göttliche Dinge reden. Manchmal scheinen sie recht fromm in ihrer Rede und auch in ihrem Tun und trotzdem sollten wir nie vergessen, sie sind blind.

Ihre Hand ist auch nicht verdorrt, so wie die des Menschen in der Synagoge. Er war unfähig etwas für das Reich Gottes zu tun. Nein, die Blinden tun sogar manchmal große Dinge in Gottes Reich, aber lasst uns nie vergessen, sie sind blind. Es gibt viele Blinde!

Sie sind nicht niedergebeugt wie jene Tochter Abrahams, der es unmöglich war, sich aufzurichten und fröhlich ihren Weg zu gehen. Nein, die Blinden können teilweise sehr fröhlich sein, aber lasst uns nie vergessen, sie sind blind.

Die Heilung
Blindheit ist eine der größten geistlichen Krankheiten im Reich Gottes. Blindheit ist der Grund, warum nicht alle Christen von Sieg zu Sieg eilen. Blindheit ist der Grund, warum es viele schwache Christen gibt. Blindheit ist der Grund, warum viele Christen die Welt mehr lieben als das Reich Gottes und die göttlichen Dinge.

Lasst uns sehen wie der Herr Jesus diese Blindheit heilen kann und will.

Ein Blinder braucht Hilfe!
Das beinhaltet eine zweifache Verantwortung. Einmal, der Blinde muss sich helfen lassen wollen, und zum anderen es muss jemand da sein, der bereit ist dem Blinden zu helfen.

In unserem Text finden wir beides den Blinden, der sich willig führen lässt, und diejenigen, die ihren blinden Freund zu Jesus bringen.

Ich will ganz ehrlich sein, es ist sehr schwer zu helfen, ja wenn nicht gar unmöglich, wenn der Blinde nicht erkennt, dass er blind ist. Ich will ganz offen sein, es gibt nach einer Predigt immer wieder welche die sagen, dass sie nicht richtig verstanden haben. Es gibt viele, die kommen in den Gottesdienst und können manches gar nicht erkennen, was gesagt wird. Blind, nicht erkannt, aber in dem Moment, wo dieser sich führen lässt, wird sein Leben in Ordnung kommen, wird er Freude haben und die Hilfe Gottes erleben.

Jesus erfasst seine Hand
Das erste was dieser Blinde erfuhr als er zu Jesus kam, war eine Berührung mit dem lebendigen Gott. Jesus erfasste seine Hand. Wenn die Blinden in unsere Versammlungen kommen, ist es nicht so sehr das, was gesagt wird oder das, was getan wird, sondern sie sollten als erstes und wirklich als erstes immer eine Berührung mit dem lebendigen Gott verspüren. Ich rede hier nicht von Besessenen oder vollkommenen Atheisten, von solchen die noch nie etwas von Gottes Wort gehört haben, diese benötigen zuerst Gottes Wort, ich rede jetzt hier von Blinden. Blinde benötigen als erstes und einziges eine Berührung mit Gott! Jesus erfasst seine Hand, steht in unserem Text geschrieben!

Als nächstes führt der Herr diesen Blinden in die Einsamkeit mit sich selbst, heraus aus dem Trubel dieser Stadt weg von allen andern. Hört all ihr Blinden, es ist nötig mit dem Herrn Jesus allein zu sein! Wann warst du das letzte mal eine Stunde mit dem Herrn Jesus allein? Gottesdienst ist eine feine Sache, so wie eine Familie eine feine Sache ist. Aber, wenn die Familie immer beieinander ist, immer Vater, Mutter, Kinder, Opa und Oma beeinander hocken würden, würde es nie Nachwuchs geben. Nein, Vater und Mutter benötigen Zeit, um allein zu sein! So im geistlichen Gemeinde ist eine schöne Sache, Gemeinde ist biblisch, Gemeinde ist von Gott gewollt, aber du brauchst die tägliche Zweisamkeit mit dem Herrn! Der Herr Jesus führt den Blinden aus dem Dorf!

Der Herr Jesus spuckt auf die Augen des Blinden
Dieses Bild hat mich stark bewegt. Vor jemandem Ausspucken, oder gar jemandem ins Gesicht spucken war gestern wie heute ein Ausdruck großer Verachtung. Etwas schlimmeres gab es gar nicht, um den anderen seine Verachtung deutlich zu machen. Dies tut hier der Herr Jesus mit dem Blinden. Die Bibel berichtet “als Jesus in seine Augen gespuckt hatte”. Aber schau dir an, wann dies geschah; nachdem der Herr Jesus ihn an der Hand fasste, nachdem er ihn in die Einsamkeit mit sich selbst führte und bevor er seine Hände auf ihn legte.

Da war als erstes die Berührung des Herrn, dann die Gemeinschaft in der Einsamkeit, jetzt konnte der Blinde alles ruhig und gelassen ertragen. Nichts, was auf ihn zukam, konnte ihn mehr beleidigen oder verletzen, alles auch das scheinbar gemeinste, verachtenste, konnte er mit Freude entgegennehmen. Die Gemeinschaft mit dem Allmächtigen hatte bewirkt, dass alles für ihm zum Besten war, was geschah.

Diese Gesinnung sollen wir haben und diese Gesinnung erhalten wir bloß durch eine Berührung mit dem Herrn und der innigen Zweisamkeit mit dem Herrn Jesus, unserem Meister.

Wenn wir alles, aber auch alles, selbst wenn es gemein und niederträchtig, verachtend und eklig erscheint mit Freude annehmen, erhalten wir einen großen Segen: Der Herr legte die Hände auf den Blinden! Der Herr will seine Hände auf dich legen, aber du musst dich bereiten lassen!


Siehst du etwas?
Was für eine Frage. Der Allmächtige fragt, siehst du etwas? Wusste der Herr Jesus nicht, was er tat? O doch, der Heiland wusste sehr wohl, was er tat und er wusste auch, was der Blinde jetzt sah. Er war ja allwissend. Aber er wollte es selbst von dem Menschen hören. - und er wollte uns durch dieses Wort eine Lehre mitgeben. Manch ein Blinder, geistlich Blinder, dachte schon nachdem er ein bisschen Licht gesehen hatte, er wäre klüger als alle anderen. Viele solche Halbblinden laufen umher, die nicht unterscheiden können, sind das Bäume oder Menschen. Nein, mein Freund, nur wenn du immer und immer wieder eine Berührung mit dem Herrn hast, wenn du in Abhängigkeit vom Herrn lebst, wenn du dein Leben weggeworfen hast, um ewiges Leben zu erhalten wirst du alles richtig sehen können.

Gott wird nicht die Umstände verändern, sondern deine Sicht!

Ich möchte schließen. Vielleicht sind unter uns keine ganz Blinden, aber halbblinde. Leute, die einfach eine verkehrte Sicht haben. Gott möchte dir helfen. Aber was ist notwendig? Vielleicht betest du schon Tage, Wochen, Monatelang Herr verändere die Umstände, verändere die Situation, lass das! Bete, Herr verändere meine Sicht! Wenn der Herr deine Sicht verändert, wirst du geistlich gesund werden, wirst du die Herrlichkeit Gottes erkennen. Wirst du richtig sehen. Als der Herr das zweite mal diesem Blinden die Hand auflegte, steht diese Tat im Gegensatz zum ersten mal im AORIST, das heißt Jesus zog seine Hand nicht mehr von Ihm zurück! Wenn du den Mut aufbringst, auch wenn du schon eine Berührung mit Jesu gehabt hast, zu bekennen ich sehe noch verkehrt, ich bin abhängig von der Hilfe des Herrn, ich bin schwach, dann ist der Augenblick gekommen, wo der Herr Jesus in dir stark werden wird! ER wird dir wieder seine Hand auflegen, damit du alles richtig siehst und er wird sie nie mehr zurückziehen, damit du immer die richtige Sicht hast. Der Sege Gottes wird bleibend auf dir sein!

Der Herr gebe dir Frieden!
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