Wort zum Tag vom
Mittwoch, dem 26.01.11
Drucken PDF Kontaktformular

Alle sollen es wissen

Thomas Gebhardt

Matthäus 25:6
Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen!

Die Naturwissenschaft lehrt uns, dass alle Massen träge sind, auch wir Christen sind davon nicht ausgenommen. Diese Massenträgheit lässt dynamische Bewegungen wie von selbst nach einer Weile auslaufen. So können wir auch im laufe der Geschichte erkennen wie Erweckungen immer wieder abgeebt sind. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Menschen oft nicht auf die Befehle Gottes achten und dadurch einschlafen. Die Bibel sagt in einem Gleichnis, da schliefen alle ein. Ein schrecklicher Zustand und dennoch Realität. Bis heute aber sind immer einige übrig geblieben, die sich aufmachten und sagten, nein sie schrieen sogar: "Macht euch bereit!". So möchte auch ich heute rufen: Macht euch bereit!

Wir wünschen uns zwar Erweckung. Wir wünschen, dass die Christen aufwachen aus ihrem Schlaf und wir wünschen eine belebende Dusche von Gott, aber sind wir persönlich bereit aufzuwachen, aufzustehen um unserem Messias entgegenzugehen?

Wir machen tagtäglich so weiter wie bisher und kommen auch damit irgendwie zurecht. Wir haben gelernt, uns mit der Situation unserer persönlichen Beziehung zu Gott, mit der Entwicklung unserer Gemeinde und mit der Not, die uns tagtäglich in den Nachrichten präsentiert wird, abzufinden. Wir Christen haben uns gut eingerichtet in diesem Land, sind ein Verein unter Vielen geworden. Für den einen ist es traurig, wenn seine Fußballmannschaft absteigt und für den anderen, wenn seine Gemeinde nicht wächst. Wo ist da der Unterschied?

Vor ein paar Wochen kam ein Freund von mir von einer Hilfsaktion in Afrika zurück. Er erzählte von Christen, die sich regelmäßig zum intensiven Gebet treffen, um Afrika zu helfen. Doch in Deutschland läuft das meiste so glatt, warum also beten, wenn keine Not uns ins Gebet treibt? Mehrmals am Tag zusätzlich zur anfallenden Arbeit an einem Gebetstreffen teilzunehmen, ist für die Deutschen und die meisten Christen in der Welt undenkbar. Man merkt sofort eine Abneigung. Meine Freunde, wie der Wecker der früh am Morgen klingelt, so ist auch Erweckung nicht nur angenehm. Gott wird nicht einfach etwas tun, wenn wir nicht bereit sind das zu tun, was wir tun können. Betrachten wir doch die Geschichte der Erweckung etwas.

Die erste Erweckung im neuen Testament wurde durch den Heiligen Geist an Pfingsten geschenkt. Als erste sichtbare Folge dieser Erweckung sprachen die Jünger in fremden Sprachen von Gottes großen Taten, dreitausend Menschen werden Christen und ließen sich taufen. Sie taten dies, weil sie die Apostel von den großen Taten Gottes reden hörten und das in einer für sie verständlichen Sprache.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch nicht nur das Gemeindewachstum, sondern dass wir erkennen, dass mit dem Kommen des Heiligen Geistes zwei Dinge einhergehen, die unverzichtbar zu jedem geistlichen Aufbruch gehören: das Sprechen (Loben) von den großen Taten Gottes und das furchtlose Bezeugen Gottes den Mitmenschen gegenüber.

Anbetung und Evangelisation gehören in der Gemeinde untrennbar zusammen und sind Werke des Heiligen Geistes, der die Christen erweckt.

Wie können wir nun eine Erweckung in unserer Zeit erleben? Sind wir in Deutschland in Europa dazu verurteilt uns mehr oder weniger frustriert mit unserem Christentum abzufinden oder haben wir noch eine Hoffnung auf Erweckung? Als erstes müssen wir einsehen das Gott souverän ist und Erweckung schenkt, wann er will. Die Apostel mussten auch bis Pfingsten warten ehe Erweckung kam. Wir können die Erweckung nicht durch Gebet, Anbetung, Fasten oder Buße herbeizwingen. Gott möchte, das wir ihn aufrichtig und von ganzem Herzen suchen, damit er uns begegnen kann. Sobald er uns berührt, wirklich berührt, haben wir Erweckung und folgen Ihm sehr willig nach. Viele folgen zwar, aber widerwillig und nur, wenn man es ihnen immer und immer wieder sagt. Das soll nicht so sein..

Unserem Gott liegt es viel mehr als uns auf dem Herzen, dass Seine Kinder neu belebt werden und viele, ja alle Menschen ihn kennenlernen. Erweckung ist zuallererst Gottes Anliegen, nicht unseres. Dies müssen wir begreifen lernen.

Und doch ist Gott souverän, und wir sollten uns hüten, Ihm Befehle zu erteilen, und seien sie noch so gut gemeint. Es geht nicht um unseren Willen und Zeitplan und erst recht nicht um unsere Ehre. Das müssen wir lernen und akzeptieren.

Die Bibel spricht jedoch davon, dass wir Gottes Heiligen Geist nicht dämpfen sollen. Mit anderen Worten: Wir können ihm Freiraum geben oder ihn zurückdrängen. Für uns muss es also darum gehen, alles abzustellen, was den Heiligen Geist hindert und statt dessen alles tun, was es dem Heiligen Geist ermöglicht zu wirken. Aber auch, wenn der Heilige Geist durch uns wirkt ist immer Gott der Urheber aller geistlichen Erweckungen niemals irgendein Mensch!

Wir lassen uns als Nachfolger Jesu in sein Handeln einbeziehen und haben nicht die Verantwortung dafür, ob es zu einer Erweckung kommt oder nicht. Wir haben die Verantwortung, uns ganz auf Jesus auszurichten und uns von Ihm in die Verantwortung nehmen zu lassen. Gott ist nicht von uns abhängig, Er kann auch jemand anderen berufen, aber ich darf dabei sein. Was ist also die Herausforderung an uns? Weil wir uns Erweckung wünschen, sind wir gefordert, unser Christsein zu überdenken. Dazu einige praktische Tips:

Sei bereit zu einer realistischen Bestandsaufnahme stellt euch die Frage:

- Bestimmt mich wirklich das Suchen nach der Ehre Gottes, oder ist dies nur ein Lippenbekenntnis?

- Bin ich mir klar, dass die Menschen um mich herum ohne Jesus verloren sind? Berührt mich das überhaupt noch?

- Mit welchen Dingen in meinem Christsein habe ich mich abgefunden und arrangiert ("Da ändert sich sowieso nie etwas")?

- Wovor habe ich Angst? Gibt es Dinge, die mich blockieren?

- Bin ich bereit, unter den Teppich gekehrte Dinge zu klären und mich gegebenenfalls zu entschuldigen?

Sage dem Herrn Jesus ehrlich, wie es bei dir aussieht. Mach keine fromme Show. Wenn du weißt, dass etwas vor dem Herrn Jesus nicht in Ordnung ist, aber dich das eigentlich gar nicht stört, dann sag Ihm das. Bitte Ihn um Veränderung.

Tue Buße über die Sünden, die der Heilige Geist dir zeigt. Freue dich, denn Gott arbeitet an dir. Bitte den Heiligen Geist darum, dir klar zu machen, was in deinem Leben nicht in Ordnung ist, und lass dir gleichzeitig die große Liebe Jesu für dich zeigen.

Bringe die Dinge, die mit Menschen zu bereinigen hast, in Ordnung. Viele der Erweckungsbewegungen haben mit ernsthafter Buße der Gläubigen begonnen. Hierbei geht es nicht darum, sich möglichst schlecht zu machen (ein unter manchen Christen verbreiteter Sport, der nur eine Art des Hochmuts ist).

Lerne auf die Impulse des Heiligen Geistes zu reagieren. Für jemanden beten, jemandem eine Karte schreiben, diese Dinge sind nicht zu klein für Gott und Sein Wirken. Rechne mit Gottes Reden.

Lerne beten. Die Jünger sagten nicht zu Jesus: "Herr, lehre uns predigen" oder "Herr, lehre uns Kranke zu heilen", sondern "Herr, lehre uns beten". Das Gebet muss wieder neu von uns entdeckt und erlernt werden.

Sei bereit, Grenzen zu durchbrechen und mit Gottes Hilfe über den eigenen Schatten zu springen. Gottes Geist macht uns zu Überwindern.

Die Pfingstverheißung Jesu in Apostelgeschichte 1:8 lautet: "Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem in ganz Judäa und Samaria und bis an die Enden der Erde." Dies war für die ersten Jünger eigentlich ein undenkbarer Befehl. Dass durch den Messias gebrachte Heil soll auch für die Heiden sein? Das wollte Anfangs niemand so recht glauben.

Unmöglich dachten sie! Aber Stück für Stück lässt der Herr Jesus Seine Jünger Grenzen durchbrechen. Das Evangelium durchbricht die Grenze zwischen Juden, Samarithern und Heiden und macht aus diesen eine Gemeinde Jesu Christi! Das mussten die Apostel erst lernen und wir können in der Apostelgeschichte beobachten wie sie lernen!

Wir haben einen Durchbruch nötig. Wie blind sind wir für die Größe Gottes in den kleinen und großen Dingen des Alltags? Wie egal sind uns die Leute um uns her im Bus oder auf der Straße, Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschüler...? Wen haben wir schon in Gedanken ausgegrenzt und abgeschrieben? Ich möchte lernen, aus ganzem Herzen aufzuschreien "Herr erbarme Dich über all jene die Deine Hilfe benötigen“ und mich gleichzeitig von dem Herrn Jesus gebrauchen lassen.

Ich möchte immer wieder Gott loben, der in das offensichtliche und verfuschte Elend dieser Welt gekommen ist, statt sich damit abzufinden und die Menschen aus der Ferne aufzugeben. Lasst uns für Erweckung eintreten, damit Gottes Wort uns neu und tief trifft, mitten ins Herz dringt und so auch andere erfasst.

Ich möchte von Anfang an dabei sein, wenn Erweckung kommt! Gerade deshalb gilt für uns: "Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist." (Römer 12:2).

Willst du auch teilhaben an einer Erweckung? Dann lass dich leiten vom Heiligen Geist und arbeite in der Gemeinde mit. Dann wirst du Erweckung haben, wird die Gemeinde Erweckung haben, wird deine Stadt Erweckung haben und wird auch dein Land Erweckung haben.

Friede mit dir!
Drucken PDF Kontaktformular