Wort zum Tag Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
wir wollen froh sein und uns freuen an Ihm! Psalm 118:24
Seid des Herrn
von Bruder Thomas Gebhardt
Psalm 23:1 Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Ich werde heute die geplante "Wort zum Tag" Serie unterbrechen, um so Gott will später darauf zurückzukommen. Auf Grund ganz verschiedener Umstände hat mir Gott schon lange aufs Herz gelegt, meinen lieben und treuen Lesern den Weg des Heils, den Weg zum ewigen Leben, den Weg zur Freude, den Weg zum Frieden oder einfach die "Frohe Botschaft" näher darzulegen und nun hat mir Gott in dieser Nacht gezeigt, dies entgegen meinem eigentlichen Vorhaben in Form einer "Apostel"-Geschichte anstatt in Form einer Lehrunterweisung zu tun.
Lasst mich mit einem Teil des 23. Psalms beginnen. "Der Herr ist mein Hirte"! Meine Frage an Dich ist, ist der Herr Dein Hirte? Ich weiß, es ist eigentlich dumm diese Frage zu stellen, weil die Mehrzahl meiner lieben Leser nicht die Fähigkeit hat, diese Frage sofort richtig zu beantworten. Eigentlich ist es ja leicht diese Frage zu beantworten, es gibt ja nur zwei Antwortmöglichkeiten - JA oder NEIN. Es wird aber viele oberflächliche "Christen" geben, die schnell "ja" sagen ohne groß darüber nachzudenken. Andererseits wird es viele Christen geben, die so unverständig, ungelehrt und so übersensibel sind und diese werden nie dazu kommen von ganzem Herzen zu sagen, der "Herr ist mein Hirte". Da mir dies bewusst ist, möchte ich Euch eine ganz einfache Begebenheit erzählen. Wir werden auf diese Begebenheit immer wieder in den nächsten Tagen zurückkommen.
Es war in den 60ziger Jahren in der DDR. Ein Teenager, nennen wir ihn einmal Thomas, besuchte den Konfirmandenunterricht. Nur wenige Schüler nahmen daran teil, die meisten auch nicht immer aus Überzeugung. Dieser junge Mann war einer derjenigen, der immer versuchte die Hausaufgaben zu erledigen, verliebt in die Pfarrerstochter war, mit dem Sohn des Pfarrer allerlei schöne und dumme Dinge anstellte und fast seine ganze Zeit in der sogenannten Gutsloge der Kirche verbrachte um zu beten, zu singen, in der Bibel zu lesen und Trompete spielen zu lernen. Lernen war aber ihm nicht besonders gegeben, bis heute kann er sich wenig wirklich merken. Der Pfarrer gab den Teenagern eines Tages auf den Psalm 23 zu lernen. Thomas hatte diesen Text vergessen zu lernen und kam so in den Konfirmandenunterricht. Obwohl die anderen diesen Text auch nicht gut bis gar nicht aufsagen konnten, lies der Pfarrer den Thomas nachsitzen um den Text zu lernen. Natürlich gefiel das Thomas nicht und er empfand es auch als ungerecht, aber was sollte er tun. Nach ca. einer Stunde, vielleicht auch etwas mehr, hatte er den Text soweit gelernt, dass er ihn holprig und mit Hilfestellung aufsagen konnte. Er hatte diesen Text beim Lernen so viele male für sich aufgesagt, dass er unter anderem an den ersten Worten hängenblieb und sich auch noch auf dem Nachhauseweg die Frage stellte: "Ist denn der Herr wirklich mein Hirte?"
Seht ihr, Thomas hatte sich an diesem Tag immer wieder mit diesem Text befasst. Immer wieder musste er beim Lernen diesen ersten Vers aufsagen: "Der Herr ist mein Hirte"! Versteht ihr, immer und immer wieder. Immer und immer wieder begann er mit: "Der Herr ist mein Hirte"! Nachdem er diesen Satz vielleicht 50 mal, vielleicht auch mehr, aufgesagt hatte, musste er sich einfach mit dem Inhalt auseinander setzen.
Meine Freunde, wir leben heute so gehetzt, können nicht mehr lange genug auch solche Dinge in unserem Kopf bewegen, in unserem Herzen bewegen. Immer muss alles schnell gehen. Wir nehmen uns keine Zeit mehr über verschiedene Dinge nachzudenken. Die ganze Nacht hindurch beschäftigte Thomas dieser Gedanke: "Der Herr ist mein Hirte". Er fragte sich immer wieder - stimmt dies, ist der Herr mein Hirte, derjenige, der mein Leben bestimmt und führt? Am Ende des nachfolgenden Tages kam er zu dem Schluss, dass der Herr nicht sein Hirte war.
Versteht Ihr, Thomas war ein Vorzeigechrist, spielte im Krippenspiel mit, ging in die Häuser mit der Sing- und Spielschar um den Menschen von dem Herrn Jesus zu singen, verteilte Einladungen, spielte im Posaunenchor mit, war fast täglich im Pfarrhaus und nun ging er ins Pfarrhaus um den Pfarrer zu sagen, dass der Herr nicht sein Hirte war.
Thomas kam zum Pfarrer, weinte und sagte: "Der Herr ist nicht mein Hirte". Der Pfarrer verstand ihn nicht. Er sagte: "Thomas, es ist doch alles in Ordnung." Er fragte viele Sachen, er wollte helfen, er gab sich große Mühe, aber er dachte ganz anders als Thomas. Thomas ging in seiner Not zu seiner Katechetin, die viele Jahre Religionsunterricht gegeben hatte, und diese Katechetin verstand ihn. Für sie hatte Eifer nichts damit zu tun, ob der Herr Jesus auch derjenige ist, der unser Leben regiert. Sie konnte Thomas zwar nicht sofort helfen, aber sie konnte ihm einen guten Rat geben. Sie sagte: "Nimm dir jeden Tag genügend Zeit die Bibel zu lesen und zu beten." Thomas lebte in einer großen Familie, wo es nicht einfach war dies zu tun und die Katechetin sagte: "Nimm deine Bibel und geh aufs WC, da stört dich keiner."
Thomas tat dies und je mehr er las und betete um so mehr bekam er das Verlangen jemand zu werden, der froh ausrufen konnte: "Der Herr ist mein Hirte"! Mein lieber Leser, es liegt mir daran zu zeigen, dass es einen wunderbaren Gott gibt. Einen Gott, der uns die Wahrheit erkennen lässt, und damit die Möglichkeit schafft, das alles besser, alles gut wird. Warum war es im Leben von Thomas so, dass er plötzlich erkannte: "Der Herr ist NICHT mein Hirte"?
Nun, es konnte nur geschehen, weil er gehorsam war. Er folgte auf seine Art dem Herrn nach. Dies war nicht die Art, die ihn jemals in den Himmel gebracht hätte. Er wäre mit dieser Art Nachfolge vielleicht irgendwie zufrieden gewesen seine Aufgaben gut gemacht zu haben, aber er wäre nie glücklich geworden. Er wollte wie jeder andere Junge nach Hause, spielen, herum toben, aber als der Pfarrer sagte: "Du bleibst, bist du den Psalm kannst", blieb er. Er empfand das weder als schön noch als gerecht, aber er war gehorsam. Meine Freunde, und diesen Gehorsam segnete Gott und gab Thomas eine Offenbarung.
Thomas war gehorsam als seine Katechetin sagte: "Nimm dir genügend Zeit und lies täglich deine Bibel und bete", und der Herr machte einen Weg, damit Thomas das erste mal sagen konnte: "Der Herr ist mein Hirte".
Willst Du dieses auch von ganzem Herzen sagen können? Willst Du dieses auch erfahren? Komm morgen wieder und lerne, was notwendig ist, um zu dieser wunderbaren Überzeugung zu kommen: "Der Herr ist mein Hirte".