Freitag, der 04.11.05 Wort zum Tag
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
wir wollen froh sein und uns freuen an Ihm! Psalm 118:24



Erziehe Dein Kind!


von H. Schmidt (Th. Gebhardt)

Sprüche 3:12
denn welchen der HERR lieb hat, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, dem er wohlwill.

Offenbarung 3:19
Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!

Sprüche 13:24
Wer seine Rute spart, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn beizeiten.

Sprüche 22:15
Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben.

"Kinder sind eine Gabe Gottes", sagt uns Gottes Wort. Geistlich gesinnte Gotteskinder beugen sich ehrfurchtsvoll darunter, doch ein weltlich gesinnter Mensch lächelt darüber.
Eine gläubige Mutter wird ihre Tochter aufklären, sobald es die Zeit dafür ist. Nicht mit Geheimnistuerei wird sie die Frage der Geburt behan­deln. Warum sollen die Kinder es in roher Weise auf der Straße erfahren? Laß die Storchengeschichte aus dem Spiel. Wenn dein Gewissen nicht durch fleisch­liche Leidenschaften und auch Machen­schaften gebrandmarkt ist, wird der Hei­lige Geist dir ganz sicher zur Seite ste­hen. Lauert aber über deinem Ehebett das Gespenst fleischlicher ungezügelter Begierden, greifst du zu allerlei Verhü­tungsmitteln, um die Resultate deiner Zügellosigkeit zu verhindern, dann tue erst Buße, komme zur biblischen Besin­nung, ehe du es wagst, deine heran­wachsende Tochter oder deinen fragend gewordenen Sohn aufzuklären.

Viele sind der Bücher, die Aufschluß geben, wie man aufklären soll, doch gehe nicht zu schnell in die Buchhandlung, wenn du nicht ganz Bescheid weißt. Am besten wende dich an deinen Gemeindehirten, so er wirklich aus Gott geboren ist und ein geheiligtes Leben führt und auch in dieser Hinsicht vorbildlich sich verhält.

Wann setzt nun die Erziehung des Kindes ein? Mit der Geburt. Sehr sorg­fältig wird heute ein Säugling betreut. Die Nahrung wird in genau eingehalte­nen Zeitabständen verabreicht. Als meine Frau seinerzeit nach der Geburt des Kin­des aus der Klinik kam, hat man ihr diese weise Anleitung mitgegeben: "Ge­ben Sie Ihrem Kinde die Nahrung auf die Minute genau bemessen und dann schen­ken Sie ihm keinerlei Beachtung." Wenn solch Säugling gut gebettet ist und alles wohl besteht, wird er weiter schlafen und sich nicht melden. Das Weinen in der Zwischenzeit wird ihm erst von einer unverständigen Mutter oder Tante ange­wöhnt und macht es launisch. Beachtet man nicht diese Anleitung, dann kann schon ein Säugling Tyrann und Ruhestö­rer der ganzen Familie werden. Anders natürlich verhält es sich, wenn ein Säug­ling krank ist. Doch eine wachsame Mut­ter unterscheidet so etwas schnell, oft ganz intuitiv; sie spürt, was dem Kinde fehlt.

Nach der Säuglingszeit beginnt die kritische Periode in der Erziehung des Kindes. Und da sagt ein weiser und sehr erfahrener Erzieher: "Ein Kind, dessen Wille nicht bis zum vierten Lebensjahre gebrochen worden ist, wird schwer ein gehorsames Kind werden." Aber nun ist gerade solch ein Kindlein sehr drollig und daher der Liebling der ganzen Fa­milie. Und leider wird jetzt gerade von den Eltern der Grund für die Entwick­lung und Ausbreitung des Kindes-Eigen-sinns gelegt. Das Kind bekundet seine vielen Wünsche, die manchmal wie Be­fehle erscheinen. Und was machen die Mütter, die Väter? Sie erfüllen dem Kinde oft die törichsten Wünsche. Und tun sie es mal nicht, irgendwie verhindert, dann wird solch ein Kind schreien, weinen, böse Miene machen und so zum Tyran­nen der ganzen Familie werden.

Da war ich mal Gast in einer Familie, wo solch ein dreijähriges Kind die gren­zenlose Herrschaft ausübte. Die Mutter hatte auf dem Tische ein Körbchen mit Knöpfen. Der kleine Kerl hatte bald heraus, daß es sehr drollig ist, das Körb­chen umzustülpen und die Knöpfe über den Fußboden rollen zu lassen. Das Kind ließ die Knöpfe ein über das anderemal rollen und die Mutter...! Ja, sie sam­melte sie immer wieder ins Körbchen hinein. Zuletzt konnte sie nicht mehr Zeit damit vertrödeln und stellte das Körbchen abseits. Doch das Kind war anderer Meinung. Es fing an zu weinen. Nun gab die Mutter dem Kinde das Körbchen wieder zurück. Dann versuchte sie, das Kind von den Knöpfen abzulen­ken, indem sie es auf andere Dinge hin­wies. Aber es war vergeblich. Ratlos saß sie da und der Gast sah alles mit an. Wie peinlich war es ihr. Keinen Rat wußte sie mehr. Doch was hätte sie tun müssen? Erinnern und auch fühlen lassen hätte sie es dem Kinde müssen, daß so etwas nicht statthaft sei. Eine dementsprechende Strafe hätte erfolgen müssen.

Das Wort Gottes sagt uns: "Wer seine Rute schont, haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn." Ist das nicht eine klare Sprache? Die moderne Kindererziehung, die darauf hinzielt, die Rute unter allen Umständen abzuschaf­fen, beschwört ein schweres Problem herauf: Was tun mit den Unerziehbaren? Ein Weltmensch hat einen leisen Groll gegen das Wort Gottes, denn es redet zu seinem Gewissen. So lehnt er es ab. Damit lehnt er auch die biblische Kinder­erziehung ab. Selbst in gläubigen Fami­lien und Kreisen zollt man der Bibel be­treff Kindererziehung nicht die rechte Anerkennung. Man sucht eigene Wege zu gehen. Doch bei unserem Gott ist noch die alte Methode gültig, weil es keine andere gibt, die wirksamer wäre. Daher schone nicht die Rute.

Das schärfste Gift in der Erziehung der Kinder liegt im Nachgeben der Eltern. Erst sprechen sie ein Verbot aus. Wenn aber das Kind dagegen protestiert, las­sen sie es zu. Auf diese Weise machen sich die Eltern zu willenlosen Werk­zeugen der Launen ihrer Kinder. Wenn du deinem Kinde nachgeben mußt, dann ist es unsinnig, es überhaupt zu züchti­gen, denn was du durch die Strafe zu er­reichen hofftest, ist durch dein unver­ständiges Nachgeben zerstört worden. Es ist das Unsinnigste, wenn man ein Kind einer Ungezogenheit wegen straft und dann wieder derselben Ungezogen­heit stattgibt.

Wenn nun, du Mutter oder Vater, nicht genügend Energie aufbringst, bei dem zu bleiben, das du entschieden hast, sei es in kleinen oder großen Din­gen, dann wundere dich doch nicht, wenn es bei jeder Gelegenheit in deiner Fa­milie zu Auftritten kommt. Wenn dein Kind weiß, daß es durch sein Weinen irgendwie und -wann seinen Willen durch­setzen kann, dann wird es dein Tyrann! Sei beständig, sei geradlinig als Vater oder Mutter und seid einstimmig.

Denke immer daran, wenn du dem Herrn richtig nachfolgst, wenn Du Mann (Vater) tust, was Gott will, wenn du Frau und Mutter das tust, was dein Mann sagt, sofern er treu dem Herrn folgt, ansonsten höre auf das, was Gott dir sagt, dann müsst ihr von euren Kindern verlangen, dass sie aufs Wort hören, sonst werden sie nie Respekt vor ihrem Mann oder vor Gott haben.

Vor allem und über allem soll aber die Liebe stehen! Der Mann muss von ganzem Herzen den Herrn und seine Frau lieben. Die Frau muss von ganzem Herzen ihren Mann und ihre Kinder lieben und die Kinder müssen von ganzem Herzen ihre Eltern lieben! Wenn das so ist, werden alle den Herrn an erste Stelle stellen und IHN über allem lieben!

Gott segne Euch dabei! AMEN!
 
 
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