Wort zum Tag Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
wir wollen froh sein und uns freuen an Ihm! Psalm 118:24
Er wollte uns helfen
von Br. Thomas Gebhardt
Matthäus 12:2 Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist!
Wahre Kinder Gottes sind immer unberechenbar. Wir haben uns heute eine sehr bequeme Welt geschaffen. Da sind die einen, nennen wir sie Modernisten, die grundsätzlich sagen, dass das, was in der Bibel steht, heute nicht mehr so gilt. Auf der anderen Seite sind diejenigen, nennen wir sie Fundamentalisten, die sagen, alles, was geschrieben steht, muss ganz genau so eingehalten werden. Ich schätze die Bibel und bin sicher, jedes Wort in ihr ist inspiriert von Gott. Ich würde mich lieber im Lager der Fundamentalisten wohlfühlen. Aber wir müssen uns immer die Frage stellen, was wollte Gott eigentlich mit dem, was Er niederschreiben lies, bewirken.
Letztens, und das ist eine wahre Begebenheit, stand ich an einer roten Fußgängerampel. Hinter dieser Ampel ist auch noch ein Blitzer. Ich stand also an der Ampel, die Leute überquerten die Straße und plötzlich kam ein Krankenwagen mit Blaulicht hinter mir angefahren. Was sollte ich tun. Einige Menschen gingen weiterhin seelenruhig über den Zebrastreifen, der Krankenwagen hinter mir fing an extra noch die Lichthupe zu betätigen. Ich musste die Straße frei machen und so fing auch ich an zu hupen und fuhr langsam bei rot über den Zebrastreifen.
Rein nach dem Gesetz hatte ich viele Verordnungen übertreten. Ich war bei rot gefahren, ich hatte innerorts gehupt, ich hatte mit meinem Hupen die Fußgänger, die die Straße überquerten, genötigt, ich hatte Fußgänger auf dem Zebrastreifen belästigt usw. All dies stimmt nach dem Gesetz. Aber nun gibt es noch ein anderes Gesetz, von der selben Behörde erlassen, und dies sagt, dass die Fahrbahn unverzüglich zu räumen ist, wenn Einsatzfahrzeuge mit Sondersignal sich nähern. Sehen Sie, und so ist es auch in der Bibel. Als die Jünger des Herrn Jesus durch die Felder zogen, bekamen sie plötzlich Hunger und fingen an die Körner des Getreides zu ernten und zu essen. Da waren die Pharisäer gleich zur Stelle und rügten die Mannschaft, die da durch die Felder ging. Was aber sagte der Herr Jesus? „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren? Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester?“ (Matthäus 12:3-4)
Hätten David und seine Gefährten nicht noch etwas aushalten können? Ja, das hätten sie vielleicht, genauso wie die Jünger des Herrn Jesus, aber da bot sich gerade eine gute Gelegenheit und sie nutzten die Möglichkeit, die Gott schenkte. Verstehen Sie, wir sollen nicht sündigen, aber manchmal verpassen wir Gelegenheiten, die der Herr uns schenkt, nur weil wir Fundamentalisten sind. Das finde ich so schrecklich unter denen, die den Herrn Jesus wirklich nachfolgen. Sie verbauen sich manchmal selbst den Weg um glücklich zu werden, um satt zu werden, um Gott ganz nahe zu kommen. Ein Fundamentalist ist immer berechenbar, aber ein Geist Geleiteter ist immer unberechenbar, und Gott will, dass wir Geist Geleitete sind. Die Bibel sagt: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ (Johannes 3:8)
Gott gab die Gesetze und Gebote wegen Seiner großen Barmherzigkeit. Er wollte in Seiner wunderbaren großen Liebe und Weitsicht uns eine Möglichkeit schaffen, dass es uns gut geht. Er wollte uns helfen. Die Bibel sagt: „Wenn ihr aber wüßtet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt“ (Matthäus 12:7). Das Schreckliche, was der Herr hier den Pharisäern vorwirft, ist: "Ihr wisst gar nichts. Wenn ihr wüsstet, was es bedeutet..." Weißt Du, warum die Opfer abgeschaft wurden? Weil der Herr Barmherzigkeit wollte. Er wollte keine Opfer sondern in erster Linie Barmherzigkeit.
Liebe Gläubige, der Herr war voller Barmherzigkeit und Seine Barmherzigkeit trieb Ihn dazu, ein Opfer, sich selbst, zu bringen. Und nur so geht es in unserem Leben. Zuerst müssen wir Barmherzigkeit lernen und üben und die Unschuldigen erkennen und sie liebend annehmen, sie nicht verurteilen und dann lasst uns hingehen und Opfer bringen und Opfer fordern. All das finden wir in Gottes Wort.