Wort zum Tag vom
Donnerstag, dem 03.11.05
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Ungehorsam wird immer bestraft!

Gerhard Krüger (Th. Gebhardt)

Lies zunächst 1.Könige 13, sodann 1.Samuel 15

Der junge Prophet war ein Mann Gottes; mehrere Male wird er als solcher erwähnt. Zweimal auch als Pro­phet bezeichnet. Von einem Löwen ge­tötet.

Männer Gottes haben Löwen zer­rissen wie einst Simson. Vor Daniel mussten die Löwen den Rachen zuhalten, denn Gott, der Allmächtige, hatte einen Engel in die Löwengrube gesandt, mit dem Auftrag, den Löwen den Rachen zu verschließen, solange Daniel bei ihnen war. Gott hat also auch Gewalt über Tiere. Auch sie nehmen wahr die himmlischen Mächte. Denken wir nur an Bileam und seine Eselin. Sie sah den Engel eher als der törichte Prophet.

Ein Mann Gottes. Gottes Wort und Auftrag geschah zu ihm. Er wusste da­rum, denn er kannte seinen Gott. Er sprach eine Weissagung aus, die nach ungefähr 300 Jahren in Erfüllung ging. Die ausgesprochene Weissagung wurde durch ein Wunder bestätigt: Der Altar zerriss. Bei der Gelegenheit finden noch zwei Wunder statt. Der Arm des Königs Jerobeam wird gelähmt, wie er den Pro­pheten verhaften will und auch wieder
geheilt auf sein Gebet hin. Fürwahr, Gott war mit diesem jungen Propheten und erwies sich als derjenige, der seine Prophezeiungen einlöst.

Der Mann Gottes hatte von Gott auch einen Befehl für sich selbst erhalten. Jedem wirklichen Mann Gottes geht es so! Dieser Befehl lautete: "Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht wieder den Weg kommen, den du gegangen bist." Dieser Befehl war Gottes persön­licher Ausspruch zu ihm.

Nun lädt ihn der König Jerobeam, überwältigt vom Wunder, zu sich zum Essen und Trin­ken ein. Er aber, an die Worte Gottes denkend, lehnt kurz und entschieden ab. Gewiss war der König tief beeindruckt vom Gehorsam des Mannes Gottes den Worten Gottes gegenüber. Die Hand­lungsweise des Propheten sollte auch ihn zum Nachdenken bringen.

Nun folgt die Versuchung. Oft folgt nach einem Sieg eine Versuchung, meine lieben Freunde. Zu Bethel wohnt noch ein anderer Prophet, ein alter Prophet. Warum Gott ihn nicht zum Sendboten für den König genommen hatte, ist uns nicht angegeben. Aber wenn Gott jemanden nicht gebrauchen kann, ist es schon sehr schlimm um ihn gestellt.

Nun ver­sucht er den Mann Gottes auf seine Festigkeit und seinen Gehorsam. Lüge wendet er an, indem er sagt: "Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat mit mir geredet durch des Herrn Wort und gesagt: "Führe ihn wieder mit dir heim, dass er Brot esse und Wasser trinke." Und es gelang ihm mit dieser List den jungen Mann Gottes zur Umkehr zu bewegen. Werden wir da nicht an Bileam erinnert, der gemeint hat, einmal sagt Gott in derselben Sache: Geh nicht! und dann wieder; Geh! Doch Gott ergrimmte, als er ging! Er hatte Bileam nur auf die Probe gestellt.

Gott stellt uns wohl manchmal auf die Probe, aber Seine ersten Worte gelten immer. Er redet nicht so und so. Wenn wir Gott fragen bekommen wir immer eine richtige Antwort. Selbst ein Esel könnte diese verstehen.

So auch dieser junge Prophet. Hätte er Gott gefragt, hätte er vor Gott gestanden, dann hätte er die List schnell erkannt. Nun aber steht er nicht vor Gott, sondern vor dem alten Propheten, der ihn auch irre­führt.

Zweifelsohne wird auch der König davon erfahren haben, dass der Mann Gottes, der sich geweigert hatte, seine Gastfreundschaft anzunehmen, nun beim alten Propheten eingekehrt ist, um zu essen und zu trinken, und gewiss wird er sich gefragt haben: Was ist nun Wahrheit? Zu mir ist er nicht gekom­men, aber zum Alten ist er gegangen. Hat sich Gott, der die Wunder durch ihn ausgeführt hat, geändert in Seinen Entschlüssen, oder hat der Mann Gottes sich nur ausgeredet mit einem ver­meintlichen Gebot Gottes?

Wir kön­nen in der Auslegung nicht umhin, ohne uns in die Lage des Königs zu versetzen. Auch der alte Prophet, der nicht nur den Mann Gottes herausgefordert hatte, son­dern gewissermaßen auch Gott selbst, muss eine Lektion von Gottes unantast­barer Heiligkeit und Unveränderlichkeit bekommen. So greift Gott ein. Er redet. Ganz plötzlich. Durch wen? Durch den listigen alten Propheten. Gott ist unum­schränkt. Er kann gebrauchen, wen Er will, notfalls auch eine Eselin. Dieser alte Prophet, der die Stimme Gottes aus Erfahrung gut gekannt hat, weiß, Gott redet. Und die Rede ist gewaltig, schnei­dend und richtend.

Gott sagt nicht, dieweil du dich hast irreführen lassen, son­dern dieweil du ungehorsam gewesen bist.

Also nicht Irreführung, sondern Unge­horsam liegt in den Augen des heiligen Gottes vor. Wissentlicher Ungehorsam! Und Gott kann nicht anders, als diesen Ungehorsam angesichts der ganzen heik­len Lage exemplarisch zu bestrafen. Kö­nig und alter Prophet sowie der Mann Gottes müssen von der Unverletzbarkeit der Heiligkeit Gottes und Seiner Aus­sprüche überführt werden. Der Mann Gottes wird zur Tötung dem Löwen über­geben. Betont wird ausdrücklich: "Der Löwe hatte nichts gefressen vom Leich­nam und den Esel nicht zerrissen." Er hat nur Gottes Befehl ausgeführt.

Nun ist der alte Prophet von der Wahrhaftig­keit des Wortes des Herrn, das an den Mann Gottes ergangen war, überzeugt. Er glaubt, es wird geschehen, was der Mann Gottes gegen den Altar zu Bethel ausgerufen hat. Gottes Heiligkeit und Ernst im Gericht hatte zu ihm geredet. Jerobeam, der gleichfalls alles erfahren hatte, verharrte trotzdem in seiner Gottlosigkeit, so dass "sein Haus verderbt und von der Erde vertilgt ward."

Eine Rede auch für uns. Paulus schreibt an die Galater; "Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht." (Galater 1:8) Ist Gottes Wort wirklich zu Dir geschehen, so weißt Du, Du hast es zu befolgen. Eine Entschuldigung, jemand habe Dich durch eine angebliche Weissagung oder Offenbarung irregeleitet, ist nicht maßgebend und stichhaltig. Letzten Endes ist es Dein persönlicher Ungehorsam Gott gegenüber, mit dem Du es zu
tun hast.

Darum erkenne die Heiligkeit Gottes und diene Gott durch Gnade, "ihm zu gefallen mit Zucht und Furcht; denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer." (Hebräer 12:29)

Lasst uns blicken auf Jesus! "Um seiner Gottesfurcht willen ist er erhört worden und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam" und "er er­niedrigte sich selbst und wurde gehor­sam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz", denn Er ließ Gottes Willen an sich ge­schehen. Anbetung Ihm! (G. K.)

Gott segne Euch Amen!
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