Wort zum Tag vom
Dienstag, dem 23.04.13
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Seid des Herrn - 11

Bruder Thomas Gebhardt

Psalm 23:1
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Lasst uns zurückkommen auf das, was der Diakon dem Thomas gesagt hatte. War das wirklich Buße, als Thomas sich in seinem Herzen vornahm: "Ich muss anders leben", "Ich darf mein Leben nicht mehr selbst bestimmen", "Der Herr soll mein Hirte sein"?

Thomas kam, nachdem er für sich alles überdacht hatte, zu dem Schluss, dass das Buße war. Er dachte nicht mehr wie die anderen, die zufrieden waren, dass sie in die Kirche gingen oder andere guten Werke taten. Thomas wollte nur noch auf Gott hören, wollte tun, was der gute Hirte ihm sagte. Ja, er kam zu dem Schluss, das war Buße. Aber nun gab es ein neues Problem. Jeder, der wirklich Buße getan hat, kennt dieses. Wie kann ich das, was ich erkannt habe, umsetzen im ganz praktischen Leben. Thomas hatte ja wirklich den festen Willen ganz anders zu leben. Er wollte für Gott leben. Er hatte ja erkannt, dass es so nicht weitergehen konnte.

Seht ihr, und da ist es manchmal gut, wenn man jemanden hat, der hilft. Der Diakon bat Thomas wieder seine Bibel aufzuschlagen:

Lukas 15:16
Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Träbern, welche die Schweine fraßen; und niemand gab ihm.

Der Diakon sagte: "Siehst Du, Thomas, wie sie alle anstehen am Schweinetrog des Teufels. Wie sie Verlangen haben nach diesem elenden Futter, was der Teufel und die Welt anzubieten hat. Schau einmal in den Trog, was siehst Du da? Geldgier, Neid, Ehebruch, Zorn, Eifersucht, die große Freiheit alles zu tun ohne sich verantworten zu müssen, Götzendienst, Streit, Hochmut, siehst Du das alles? Siehst Du all das Futter, was Dir der Teufel vorwirft? Der Teufel ist nicht dumm, er gibt Dir nichts, er will, dass Du Dich anstellst und selber nimmst. Auch Eva im Paradies musste selber nehmen."

Thomas hatte dies noch nie so gesehen. Er überlegte und betete in seinem Inneren und konnte plötzlich die Gier der Welt verstehen. Sie bekamen auch nichts geschenkt, sie mussten sich immer entscheiden und sich dann beeilen etwas abzubekommen von dem Saufraß dieser Welt. Sie mussten selber nehmen. Sie waren selber dran Schuld an ihrem Elend so wie Eva!

Thomas war so froh, dass er erkannt hatte, ich will dem Herrn dienen. Der Herr soll mein Hirte sein. Der Diakon bat Thomas weiter zu lesen.

Lukas 15:17
Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluß an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger.

Zu wem sollte dieser verlorene Sohn, dieser Sohn weit weg vom Zuhause, vom Vater, denn gehen? Er hatte ja dort in der Ferne von Gott niemanden. Das war doch das schreckliche. Das war auch das, was Thomas erkannte, als er las: "Der Herr ist mein Hirte". Thomas hatte schon ein Angebot. Ihm war ja gesagt worden "alles ist gut". Aber wie froh war Thomas jetzt dieses Saufutter nicht angenommen zu haben.

Weißt Du, da ist tief drinnen in Dir, mein lieber Leser, noch dieses Suchen, dieses Fragen, diese Sehnsucht nach irgendetwas. Denn als Gott Dich geschaffen hatte, war an diesem Platz einmal Lebendigkeit, Gottessehnsucht, Leben, und viele andere göttliche Gaben. Mit der Sünde starb das alles. Und dennoch blieb etwas, eine fürchterliche Leere. Siehst Du, und zu allen Zeiten gab es Menschen, die spürten diese Leere. Dieses trostlose Gefühl etwas verloren zu haben. Dieses Gefühl, das Verlorene suchen zu müssen.

Weißt Du, Hennoch hatte dieses Gefühl und das trieb ihn in die Arme Gottes, als er all das böse erkannte, was auf der Erde geschah. Auch Noah hatte dieses Gefühl und das trieb ihn an, all das Böse in dieser Welt nicht mit zu machen.

Und auch dieser verlorene Sohn stand vor dem Saufutter. Der Teufel wartete nur darauf, dass er nehme und vollends umkomme. Aber er nahm nicht. Er nahm nicht, sondern ging in sich. Manchmal bist Du so alleine, dass Du nur noch Dich hast. Das ist schlimm, aber es ist eben so. Sünde lässt Dich alleine sein.

Lukas 15:17
Als er aber zu sich selbst kam…

Er stand vor diesem Trog von Schweinefutter und da kam er zu sich. Er erinnerte sich, so wie sich Hennoch erinnerte, so wie sich Noah erinnerte, er erinnerte sich an seinen Vater. Und er rührte das Schweinefutter nicht an. Ich wünschte mir für Euch, dass ihr nie dieses elende Schweinefutter angerührt hättet, aber viele von Euch haben sich jahrelang davon ernährt, sind müde und matt, krank und traurig geworden.

Hört, meine Freunde, es gibt einen Vater! Auch Du hast einen liebenden Vater im Himmel, der auf Dich wartet. Ich verspreche Euch, da könnt Ihr kommen, Er wird Euch nicht abweisen, wenn Ihr in der richtigen Weise kommt. Dieser verlorene Sohn sagte:

Lukas 15:18-19
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner.

So kannst Du immer kommen und Dir wird geholfen. Du musst nicht von diesem schrecklichen Schweinefraß essen. Du musst nicht zugreifen, um diese Futter zu nehmen. Komme zu Dir! Komm zu Dir, mein Freund, denn viel mehr, als Du benötigst, kann Dir Dein himmlischer Vater geben. Nimm nicht von dem, was der Teufel vor Dich ausbreitet.
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