Wort zum Tag vom
Sonntag, dem 23.01.11
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Radikal

Thomas Gebhardt

Apostelgeschichte 9:6
Stehe aber auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst

Eine so radikale und völlige Umkehr aus der bisherigen Richtung, wie die des Saulus, ist kaum je wieder geschehen, sie kann kaum gesteigert werden. Da ist der junge Pharisäer, der voll glühendem Eifer und fanatischem Hass für seine Religion kämpft und die ganze Wucht seiner Persönlichkeit gegen die geisterfüllten Boten Jesu Christi wirft. Nichts als völlige Vernichtung der Sekte und der Tod ihrer Träger kann ihn befriedigen. Er droht und schnaubt und wütet gegen sie. Die Obersten beobachten ihn lächelnd und froh, haben sie doch in ihm jemand, der es schaffen wird, die Störenfriede zu vernichten.

So zieht er, ausgerüstet mit der Autorität des Sarihedrin, nach der herrlichen Gartenstadt Damaskus. Auch dort will er ihnen den Todesstoß geben, auch dort soll Schrecken, Leid und Tränen durch sein Auftreten verursacht werden. Schon glänzen die weißen, herrlichen Bauten von Damaskus aus der Ferne, er sieht "die Wasser vom Libanon" wie silberne Fäden kristallklar durch die Ebene fließen und sich in Kanälen in die unermesslichen Gärten verlieren. Aber das fesselt ihn nicht; in seinen Gesichtszügen kann man eine verbissene Entschlußkraft sehen und seine Augen sprühen, wenn er an die Nazarener denkt: sie müssen verschwinden.

Mittagszeit ist es. Die Sonne strahlt hernieder mit ihrer sengenden Hitze. Da plötzlich flammt ein noch vielfach helleres Licht auf als das grelle Sonnenlicht, dass es die Augen vollständig blendet. Saulus verliert das Gleichgewicht, er taumelt und fällt zu Boden. Dann hört er: "Saul. Saul, was verfolgst du mich?" (Apostelgeschichte 9:4). Saul kennt Ihn nicht, der zu ihm spricht, Er ist ihm ein Fremder. Wäre er bekannt geworden mit Ihm, dann würde er auch nicht dort liegen, er hätte Ihm schon lange gedient. "Wer bist du?" (Vers 5) fragt Saul und ihm wird die Antwort gegeben: "Ich bin Jesus, den du verfolgst` (V. 5). Saulus, der noch eben mit Entschlossenheit sprühte, zittert am ganzen Leibe, ein namenloses Erschrecken lähmt seine Glieder. Und nun kommt die blitzschnelle Wandlung in ihm. Diese Wandlung, meine Lieben, kommt immer, wenn Menschen wirklich den Herrn JESUS begegnen. Saulus der ebend noch den Herrn JESUS und seinen Anhängern den Kampf angesagt hatte wurde in einem Augenblich total verändert uns stellte die Frage: "Herr, was willst du, daß ich tun soll?" Jesus, der verklärte Heiland, befiehlt ihm: "Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst" (Apostelgeschichte 9:6).

Saulus steht auf, ist blind und muss geführt werden. Meine Freunde ganz gleich wie wir diese Begebenheit sehen, aber wir dürfen nimals übersehen, Saulus blieb blind für diese Welt und wurde ab diesem Augenblick von unserem Herrn JESUS geführt. Von nun an und jeden ferneren Augenblick seines Lebens war der Herr JESUS fortan sein Führer. In völligster Treue ging er fortan den Weg, den ihm der Herr JESUS vorzeichnete; Er war nun sein Meister.

Bis dahin waren seine Augen auf das Gesetz gerichtet, so wie ein Pharisäer es sieht, nichts anderes konnte er sehen. Ganz sicher hatte er von Jesus gehört, aber er steckte in einer Blindheit, in der alle Pharisäer und Schriftgelehrten sich befanden: die Blindheit gegen all die herrlichen Verheißungen, die durch den Herrn Jesus in Erfüllung gingen. Saulus wollte blind sein. Nun aber kam die große Wandlung. Der Herr Jesus machte ihn blind für das fanatische Pharisäertum. Er konnte nun seine bisherige Welt nicht mehr sehen. Er tappte im Dunkeln und musste geführt werden. Das war für ihn eine sehr heilsame Blindheit. Der Herr Jesus war dabei, den Menschen Saulus umzuschalten.

Der Herr Jesus ließ ihn nicht in diesem furchtbaren Zwiespalt des Innern. Wie hätte er sich aber allein zurechtfinden können? Da sandte der Herr Jesus den Ananias. Auch der war blind für die natürliche Welt und musste geführt werden durch den Herrn JESUS.

Ach würden wir uns doch immer führen lassen, aber ich kenne so viele Menschen und auch in unserer Gemeinde, die sind noch nicht blind geworden für all die Dinge der Welt, sondern sind gefangen von dem scheinbaren Glanz den diese Welt ausstrahlt. Aber da ist der Herr JESUS und er möchte auch dir begegnen und möchte dich führen können.

Ananias lies sich von Gott führen. Err brachte Saulus die Botschaft des Heils und die Hilfe, die ihm notwendig war. Die drei Tage, die er fastend und betend zugebracht hatte, müssen gewaltige Stürme in seinem Pharisäerherz hervorgerufen haben. Da wurde er reif für die Botschaft des Ananias und er nahm sie dann an ohne Widerstreben und ohne auch nur nachzufragen. Er wurde ein williger Schüler. Wie muss er doch mit Heißhunger und einem brennenden Durst die Worte des Ananias aufgenommen haben.

Jener Bote Gottes, Ananias, der kein Apostel war, war auch nicht bekannt. Wir hören nichts mehr von ihm in der Apostelgeschichte, aber Gott kannte seine Adresse und sandte ihn mit dem großen und herrlichen Auftrag zu Saulus.

Vielleicht bist du wie ich gewesen bin, auch keine besondere Persönlichkeit und dennoch hat dich Gott lieb und möchte dich erreichen, möchte dich gebrauchen, möchte dass du Seine Wege erkennst und diese gehst.

Ananias hörte Gott und ging wohin der Herr ihm sagte und sprach zu Saulus: "Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, daß du wieder sehend und mit, dem Heiligen Geist erfüllt werdest" (Apostelgeschichte 9:17). Da fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er konnte Ananias sehen. Eine Blindheit blieb ihm aber. Die Blindheit gegen alle jüdische Tradition. Er hatte alles vollständig abgestreift. Das war ein wunderbares Werk des Heiligen Geistes.

Wie mancher Bekehrter krankt an den alte mitgebrachten Satzungen und Ansichten jahrelang und kommt nicht voran; sein geistliches Leben kann deshalb nicht zur Entfaltung kommen, weil die Blindheit gegen alles Alte und Hergebrachte noch nicht eingetreten ist. Da muss Gott manchmal ganz besondere Mittel anwenden, um überhaupt die alte Tradition, den alten Schutt weg zu räumen. Und so manches mal wundern wir uns, warum Gott nicht schneller zur Hilfe kommt!

ER kommt ob zu Saulus, der später Paulus wurde und zu dir wenn die Lektion gelernt ist, die ER aufgab zu lernen.

Du kannst IHM ruhig vertrauen, werde blind für alles Böse und Weltliche, für alle falsche Religion und Tradition und fange an die Herrlichkeit unseres großen Gottes zu erkennen. Fange an auf den Herrn JESUS zu hören!

In Liebe, Gott mit dir!
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